Als der heutige König Charles und Camilla vor genau 20 Jahren heiraten, ist dies kein einfaches Unterfangen. Nicht nur, weil beide bereits geschieden sind und der Tod von Prinzessin Diana auf ihrer Beziehung lastet. Auch sonst gibt es so manche Hindernisse.
König Charles und Königin Camilla feiern an diesem Mittwoch ihren 20. Hochzeitstag. Kaum eine Beziehung sorgte zuvor weltweit für mehr Schlagzeilen. Das Paar kam erstmals in den 1970er-Jahren zusammen, bevor es sich trennte, um neue Partner zu heiraten: Charles gab 1981 Prinzessin Diana das Jawort, Camilla 1973 Andrew Parker Bowles.
In den 1980er-Jahren begannen Charles und Camilla jedoch eine außereheliche Affäre miteinander. Der damalige Prinz und Prinzessin Diana ließen sich 1996 scheiden. Lady Di starb ein Jahr später bei einem Autounfall in Paris.
Obwohl die Beliebtheitswerte von Charles und Camilla, die sich 1995 wiederum von Parker Bowles scheiden ließ, Ende der 1990er-Jahre auf dem Tiefpunkt waren, entschlossen sich die beiden, gemeinsam vor den Traualtar zu treten. Ihren ersten gemeinsamen Auftritt als Paar hatten sie im Januar 1999 in London, als sie nach einer privaten Geburtstagsfeier fotografiert wurden.
Die Queen gab ihr Einverständnis
Am 10. Februar 2005 gaben die beiden schließlich ihre Verlobung bekannt. Queen Elizabeth II., die nach Dianas Tod angeblich zunächst nichts mit Camilla zu tun haben wollte, wurde dazu überredet, ihr Einverständnis zu geben. Auch die Söhne von Charles, William und Harry, sollen gegen eine Heirat ihres Vaters mit Camilla gewesen sein, wenngleich sie die Beziehung grundsätzlich unterstützten.
Prinz Harry schrieb in seiner Autobiografie "Reserve", er und William hätten Charles angefleht, nicht noch einmal zu heiraten. Den Söhnen sei es angeblich darum gegangen, die Presse nicht aufzustacheln und keine Vergleiche zwischen Diana und Camilla zu provozieren.
Die Hochzeit wurde dennoch geplant, zunächst eigentlich für den 8. April 2005. Doch auf Charles und Camilla sollten noch weitere Herausforderungen warten. Da beide schon einmal verheiratet waren, galt eine Zeremonie in einer Kirche als unangebracht. Deshalb sollte die Vermählung auf Schloss Windsor stattfinden. Dort sollte eine standesamtliche Trauung mit anschließender kirchlicher Segnung arrangiert werden.
Trauung im Standesamt
Weil das Schloss Windsor für die Trauung jedoch eine besondere Lizenz benötigt hätte, wurde der formale Akt dann doch in ein Standesamt in Windsor verlegt. Lediglich die Segnungszeremonie fand anschließend wie geplant in der St.-Georgs-Kapelle auf dem Schloss statt.
Nachdem öffentlich geworden war, dass Queen Elizabeth II. nicht an der standesamtlichen Trauung ihres Sohnes teilnehmen werde, sorgte dies für Spekulationen: War ein schnödes Standesamt etwa unter der Würde der Monarchin? Oder missbilligte sie die Ehe mit Camilla sogar so sehr, dass sie nicht an der Zeremonie teilnehmen wollte?
Aber es war wohl ein ganz anderer Grund ausschlaggebend: Als Monarchin war Elizabeth II. auch Oberhaupt der Kirche von England. Diese erkennt Scheidung zwar "als eine traurige Tatsache des Lebens an", befürwortet sie jedoch nicht. Da sowohl ihr Sohn als auch Camilla geschieden waren, blieb die Queen der Zeremonie lieber fern. Gleichwohl fungierte sie danach als Gastgeberin der Segnung des Paares und des Hochzeitsempfangs.
Zwei verschiedene Schuhe
Dass die Hochzeit um einen Tag - vom 8. auf den 9. April 2005 - verschoben werden musste, hatte ebenfalls mit der Kirche zu tun. So starb Papst Johannes Paul II. nur wenige Tage vor der geplanten Trauung in Rom. Als Thronfolger wurde Charles dazu auserkoren, die Queen bei der Beerdigung des Papstes zu vertreten. Die Beisetzung fand jedoch just am ursprünglich vorgesehenen Hochzeitstag statt - und Charles und Camilla mussten ihren Termin um einen Tag verschieben.
Hinzu kam, dass Camilla kurz vor der Hochzeit eine Nebenhöhlenentzündung bekam. Außerdem soll sie unter extremer Nervosität gelitten haben. "Die sonst so unerschütterliche Camilla brach zusammen", schrieb Royal-Expertin Tina Brown in ihrem Buch "The Palace Papers".
Als sie dann an ihrem Hochzeitstag von London nach Windsor reiste, schien die Braut noch immer nicht ganz fit gewesen zu sein. Sie hatte sogar zu zwei verschiedenen Schuhen gegriffen, wie sie später selbst offenbarte: "Aus irgendeinem unbekannten Grund zog ich ein Paar Schuhe an, von denen ein Schuh einen zwei Zentimeter hohen Absatz und der andere einen fünf Zentimeter hohen Absatz hatte." Als die Queen dies bemerkt habe, habe sie jedoch darüber gelacht und ihr geholfen, den Fauxpas wegzustecken, so Camilla.
Als Charles und seine Auserwählte durch die Stadt Windsor fuhren, sollen auch Buhrufe unter dem ansonsten großen Jubel der Schaulustigen zu hören gewesen sein. Die Entscheidung der Queen, bei der Segnungszeremonie Weiß zu tragen, wurde von einigen Royal-Fans ebenfalls als Zeichen der Missbilligung der zweiten Hochzeit ihres Sohnes gewertet. Der 76-jährige Charles und die ein Jahr ältere Camilla ließen sich von all dem allerdings nicht beirren: Bis heute führen sie eine skandalfreie und allem Anschein nach glückliche Ehe.
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