• Das Oberste Gericht im Vereinigten Königreich hat entschieden, wer vor dem Gleichstellungsgesetz als Frau gilt.
  • Demnach ist eine Frau eine Frau, wenn sie biologisch weiblich geboren wurde.
  • Das Urteil dürfte im britischen Alltag noch viele praktische Fragen aufwerfen und politische Debatten auslösen.

Auslöser für das Urteil war das schottische Gleichstellungsgesetz. Dieses sieht in öffentlichen Einrichtungen eine Frauenquote von 50 Prozent vor. Die Frage war, ob damit auch Transfrauen gemeint sind. Das schottische Parlament sagte Ja.

Doch eine Frauenrechtsgruppe meinte, es überschreite die Befugnisse des Parlaments, zu definieren, was eine Frau sei. Jetzt hat sie vor dem obersten britischen Gericht recht bekommen.

Legende: Einige Frauengruppen hatten sich in London versammelt und feierten den Entscheid des Obersten Gerichts. Keystone / EPA / Andy Rain

Eine Frau sei eine Frau, wenn sie biologisch weiblich geboren worden sei, erklärte der Richter Patrick Hodge. Das Urteil bedeutet, dass eine Transgender-Person, die sich als weiblich definiert, im Vereinigten Königreich künftig nicht als Frau im Sinne des Gleichstellungsgesetzes betrachtet wird.

Richter Hodge mahnte jedoch, dass dieses Urteil nicht ein Triumph für eine Gruppe der Gesellschaft über eine andere sei und der Schutz vor Diskriminierung von Transpersonen damit nicht aufgehoben werde.

Die Emotionen gehen hoch

Nichtsdestotrotz löste das Verdikt viele Reaktionen und Emotionen aus. Die konservative Oppositionschefin Kemi Badenoch sieht sich in ihrer Überzeugung bestätigt, dass «Transfrauen keine Frauen sind». Sie sei dankbar, dass diese Tatsache nun auch im Gesetz festgeschrieben sei.

Transgender-Organisationen dagegen nennen das Urteil äusserst besorgniserregend und einen bedrohlichen Angriff gegenüber einer Menschengruppe, die bereits vor diesem Urteil marginalisiert worden sei.

Regierung begrüsst Entscheid

Begrüsst wird das Urteil jedoch von der britischen Regierung. Dieses bringe endlich rechtliche Klarheit im Umgang mit Transpersonen in Räumen, die Frauen vorbehalten seien, wie Umkleiden, Garderoben, Frauengefängnissen oder Frauenhäusern, erklärte der Sprecher in der Downing Street.

Doch so klar und einfach dürfte die Umsetzung im Alltag nicht sein. Die Interpretationen des Gerichtsentscheides werden absehbar Debatten auslösen.

Debatten, welche die linke Labour-Regierung unter Premierminister Keir Starmer wohl lieber vermieden hätte, weil sie ihn und seine Partei in der Vergangenheit schon öfters arg in Bedrängnis gebracht haben.

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