Wie viele Gäste in der ESC-Woche nach Basel kommen, ist noch unklar. Zwischen einer Viertel- und einer halben Million Besucherinnen und Besucher sollen es sein. Klar ist: Die grossen Besuchermassen stellen insbesondere auch die Unternehmen des öffentlichen Verkehrs auf die Probe. Neben der SBB sind es in Basel die lokalen Transportunternehmen BVB und BLT.

ÖV-Planung: «Noch viel grösser als vorgestellt»

Zuständig für die Koordination des ÖV-Angebots während des ESC ist der Kanton. Eva Juhasz ist Spezialistin für die Planung von ÖV-Angeboten. Der ESC ist aber in der Dimension auch für sie Neuland. «Wir sind im Herbst nach Malmö gegangen und haben gemerkt: Das ist ja noch viel, viel grösser, wie wir uns das vorgestellt haben», sagt Juhasz.

Beim letzten Austragungsort des ESC in Malmö wurde klar, dass während der ganzen Woche ein 24-Stunden-Betrieb nötig ist. «Die ESC-Fans gehen nachts nicht um zwölf Uhr schlafen. Es hat Leute, die ununterbrochen in der Stadt und am Feiern sind.»

Legende: Verkehrsplanerin Eva Juhasz: «Die ESC-Fans gehen nachts nicht um zwölf Uhr schlafen» SRF/Tobias Bossard

Eine Woche lang fahren auch in Basel Trams und Busse die Nacht hindurch. Und dies in der ganzen Stadt. Die Hauptbühne in der St. Jakobshalle sowie der Public-Viewing-Event im Stadion befinden sich am Stadtrand.

Die Fanzonen sind verteilt auf das Stadtzentrum, untergebracht sind die ESC-Fans in der ganzen Region. Oder sie reisen aus der ganzen Schweiz und dem nahen Ausland an.

Legende: Extra für den Grossevent gestaltet: Das Basler «ESC-Drämmli». zvg/BVB

Speziell gefordert sind die Basler Verkehrsbetriebe BVB. Mediensprecher Matthias Steiger spricht denn auch von einem Ausnahmezustand. «Es sind alle gefordert.»

Und damit es nicht zu Personalengpässen kommt, wurde für das Fahrpersonal ein Ferienstopp verhängt. «Das müssen wir machen, damit wir alle Zusatzfahren bedienen können», so Steiger. In der ESC-Woche kommen neben den regulären Fahrten 700 zusätzliche Tram- und 150 zusätzliche Bus-Kurse zum Einsatz.

Das BVB-Nachtnetz für den ESC

  • Das Nachtnetz als PDF

Aber eben: Ob diese Trams und Busse mit ESC-Fans gefüllt sein werden oder leer herumfahren, lässt sich kaum prognostizieren. Die Besucherzahlen wurden aufgrund von Erfahrungswerten geschätzt.

ESC-Gesamtprojektleiter Beat Läuchli dazu: «Das ist Glaskugel-Lesen. Wir wissen, dass in Liverpool 500'000 Gäste kamen. Wir wissen aber nicht recht, wie die gezählt wurden.» Liverpool liege geografisch anders als Basel. Man wolle dafür sorgen, dass die meisten Besucherinnen und Besucher mit dem ÖV anreisen.

Umweg für Anreise aus Westschweiz

Eine besondere Herausforderung wird die Anreise der ESC-Fans aus der Westschweiz. Grund: Die SBB-Linie zwischen Basel und Delémont JU ist ab Ende April für fünf Monate unterbrochen. Die Strecke wird teilweise auf Doppelspur ausgebaut und während der Bauzeit verkehren zwischen Laufen BL und Aesch BL nur Busse. Gästen aus der Westschweiz wird deshalb geraten, über Olten nach Basel fahren und die Strecke durchs Laufental zu meiden.

Die SBB setzt in der ganzen Schweiz während der ESC-Woche indes 150 Extra-Züge ein. Wer eines der begehrten ESC-Tickets besitzt, fährt mit dem Zug vergünstigt nach Basel. In der Stadt selber sind Trams und Busse für sie sogar kostenlos. Einen Monat vor Start des ESC zeigt sich Basel für den Ansturm gerüstet.

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