Unvermittelt schießen den Rentner Tränen in die Augen. Dabei will Jauch nur wissen, was er mit seinem Gewinn machen möchte – und ist beeindruckt. Bei einer Kandidatin argwöhnt Jauch: Sie will gar nicht gewinnen. Denn dafür gibt es einen sehr guten Grund.

Der Auftritt von Wolfhard Köpke bei "Wer wird Millionär?" (WWM) ist am Montagabend noch ein bisschen besonderer geworden. Günther Jauch hatte dem 80-Jährigen in der Vorwoche bereits großzügig geholfen und einmal im Grunde die Antwort vorgesagt. Der Moderator machte am Montag da weiter, wo er aufgehört hatte. Und am Ende stellte sich heraus: Mit einem hohen Gewinn des Rentners hätten sich gleich 25 Familien einen Traum erfüllen können.

Köpke hatte seinen ersten Auftritt bei "Wer wird Millionär?" souverän gemeistert. Der Eindruck täuschte ein Stück weit, wie der ehemalige Fahrlehrer bei seiner Rückkehr offenbarte: "Der Schreck kam hinterher." Vielleicht auch deshalb geriet er gleich bei der zweiten Frage ins Schlingern. Doch keine Sorge. Jauch griff erneut ein.

Jauch hilft Rentner schon wieder

"In welcher Bezeichnung ist der Name von Max B. Martin aus Sachsen verewigt?", wollte der "Wer wird Millionär?"-Moderator wissen. Zur Auswahl standen: A) Martini, B) Martinshorn, C) Martinique, D) Martinsgans. Erst half Jauch seinem Kandidaten dabei, die Frage richtig zu begreifen. "Doofe Frage. Unmöglich", beschwerte sich der 80-Jährige dennoch, grämte sich dann aber ob seines Alters. Davon wollte Jauch nichts wissen. "Sie dürfen so über sich nicht sprechen", ermahnte er seinen Gast sanft und griff mal wieder ein.

"Vertrauen ist der Anfang von allem", ermutigte er Köpke, auf die Antwort des Zusatzjokers zu setzen. Der wusste: Das Martinshorn ist nach dem Gründer der Deutsche Signal-Instrumenten Fabrik benannt. Wenn das so weitergehe, werde er die Prämie des Jokers verdoppeln, kündigte Köpke an. Das war ein Vorbote auf das, was er mit seinem Gewinn bei "Wer wird Millionär?" vorhatte.

Bei der 32.000-Euro-Frage hatte Köpke selbst den richtigen Riecher, sicherte sich aber lieber noch durch den Publikumsjoker ab. Der bestätigte seine Vermutung, dass Dirk Nowitzki 2008 bei den Olympischen Spielen deutscher Fahnenträger war. "Jetzt wird die Luft dünner", warnte Jauch und erkundigte sich sogleich nach Köpkes Plänen für den Gewinn.

"Ich kann Ihnen sagen, wofür ich 125.000 benutzen möchte", erwiderte der ehrgeizige Senior aus Hemer im Sauerland. 100.000 Euro wolle er behalten. Und der Rest? "Jetzt lachen Sie nicht: Ich habe mal eine Sendung gesehen über die Probleme von...", hob Köpke an, doch da stockte seine Stimme und ihm schossen Tränen in die Augen. "… alleinerziehenden Müttern", konnte er schließlich den Satz zu Ende bringen.

WWM: Rentner will Müttern helfen

Köpkes Plan: RTL solle 25 Frauen aussuchen, die auf seine Kosten mit ihren Kindern verreisen. "Dass sie mal weg sind und einfach mal Urlaub machen", erklärte der Kandidat unter dem Applaus des Studiopublikums. "Tolle Idee", lobte Jauch. "Da finden sich viele Bewerber." Auch sein Haussender werde da sicherlich gern mitspielen, vermutete der Moderator. Schließlich hatte Köpke versprochen: "Ich gebe einen aus und sie (RTL) bestimmen." Jauchs Vermutung: "Das ist ein Deal, auf den RTL immer eingeht."

Köpke war da nur noch eine korrekte Antwort von seinem Ziel entfernt. Jauch mahnte angesichts des drohenden Absturzes zur Vorsicht: "Bei 500 Euro können Sie nur noch 0,5 Frauen ein Wochenende..." Leider reichte es am Ende nicht. Weder Köpke noch sein ähnlich alter Telefonjoker, WWM-Champion Eckhard Freise wussten, dass die Comicfigur Hello Kitty eine Zwillingsschwester namens Mimmy hat.

Köpke aber war nicht geknickt. "Jo. War nett hier. Ist unglaublich viel Geld", freute sich der befreit lachende Rentner. "32.000 Euro. Netto. Bar auf Kratze", fügte er hinzu. Auch Jauch hatte sichtlich Spaß mit diesem Gast gehabt. "Das waren zwei schöne Abende mit Ihnen", verabschiedete sich der Moderator und bekam ein "Kann ich zurückgeben" zurück. Vorschlag: RTL holt Köpke im nächsten Zweite-Chance-Special zurück und er spielt dann ausschließlich für sein Mutter-Kind-Projekt.

32.000 Euro holten anschließend auch Staatsanwalt Jonas Kaul aus Bocholt und Scarlett Hickey aus Fellbach. Ausgerechnet der Jurist wusste für 2000 Euro nicht, dass John F. Kennedy seinen jüngeren Bruder Robert als Justizminister ins Kabinett berufen hatte. Kaul brauchte dafür den ersten Joker. Während er seinen Gewinn nur vage für Urlaub und Gartenmöbel verplant hat, hatte Hickey ein sehr konkretes – und potenziell folgenschweres – Ziel.

Durch WWM-Gewinn nach Entenhausen?

Die Halbamerikanerin, die Unternehmen bei neuen Geschäftsideen berät, hatte mit ihrem Ehemann einen Deal geschlossen. Sollte sie 64.000 Euro gewinnen, würde sie seinen Nachnamen annehmen. Davor war sie bislang zurückgeschreckt – aus verständlichem Grund. Denn dann hieße die Kandidatin Hickey-Haus. Das klang ihr bislang zu sehr nach Micky Maus.

Auch Jauch hatte so seine Zweifel. "Wirklich? Boah. Hickey-Haus – das lädt natürlich zu ganz platten Witzen...", grübelte der Moderator. "Ich drücke die Daumen, dass Sie nicht so weit kommen", meinte er nach der fünften Runde. Tatsächlich schaffte es die Kandidatin aber bis zur Schicksalsrunde. Zwischen ihr und dem Doppelnamen stand nur noch die Frage, wobei es sich um eine Verkleinerungsform handelt: Cevapcici, Tandoori, Rösti, Rigatoni?

Jauch flüsterte seine Vermutung ins Mikrofon am Revers: "Sie will an dem Namen nichts ändern, deshalb beantwortet sie es jetzt nicht." Und richtig, Hickey passte. In zumindest einer Hinsicht eine gute Entscheidung. Denn mit ihrem Tipp "Cevapcici" hätte die Kandidatin tatsächlich den Gang zum Standesamt antreten müssen, um ihren Nachnamen zu ändern.

Andy Sischka aus Bielefeld überstand als letzter Kandidat am Montag dann noch auch dank all seiner Joker die Frage für 64.000 Euro. Er kehrt erst in zwei Wochen wieder. Denn am Ostersonntag startet Jauch erst einmal eine neue 3-Millionen-Euro-Woche.

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