Ein geplanter Auftritt beim Deichbrand-Festival sorgt für heftige Kritik. Der Zentralrat der Juden wirft den Veranstaltern vor, sie würden Propaganda dulden.

Der Zentralrat der Juden hat vor dem Besuch des Deichbrand-Festivals in Niedersachsen gewarnt. Grund ist der geplante Auftritt des US-Rappers Macklemore. "Die Einladung sendet ein ernüchterndes Signal: Antisemitismus ist auf der großen Bühne erwünscht", kritisiert ein Sprecher des Zentralrats der Juden. "Das Deichbrand-Festival ist daher für Jüdinnen und Juden kein sicherer Ort mehr." Zuerst hatte die "Nordsee-Zeitung" berichtet.

Zentralrat wirft Macklemore Antisemitismus vor

Der Rapper aus Seattle, der mit bürgerlichem Namen Benjamin Haggerty heißt, positioniert sich immer wieder politisch. Im vergangenen Jahr veröffentlichte er mit "Hind's Hall" einen Song über propalästinensische Proteste, zuvor hatte er an einer propalästinensischen Demonstration in der US-Hauptstadt Washington teilgenommen.

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Der Zentralrat der Juden wirft Macklemore "Propaganda" vor. "Beim Rapper Macklemore trifft Popkultur auf Antisemitismus", teilte der Sprecher mit. Er verharmlose den Holocaust und werde von einem breiten Publikum unkritisch gefeiert. Das Festival biete dem Rapper dafür eine Bühne.

Deichbrand-Festival setzt sich mit Kritik auseinander

Das Deichbrand-Festival distanziert sich von den Vorwürfen. "Diskriminierung in jeglicher Form, darunter Antisemitismus, Rassismus, Sexismus, Queer- und Transfeindlichkeit, Ableismus oder übergriffiges Verhalten, tolerieren wir nicht", betonte eine Sprecherin des Festivals. Man nehme die Kritik ernst und setze sich mit den Bedenken auseinander.

Zum Festival am Flugplatz Nordholz in der Nähe der Stadt Cuxhaven werden 60.000 Besucherinnen und Besucher erwartet. Rund 120 Künstler und Bands werden dort vom 17. bis 20. Juli auftreten.

DPA lw
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