Nach fast 20 Jahren tritt Prinz Harry als Schirmherr seiner Wohltätigkeitsorganisation Sentebale zurück. Interner Streit in der Führungsetage soll zu der überraschenden Entscheidung geführt haben.
Prinz Harry hat laut "The Times" die "schwere" Entscheidung getroffen, sich aus seiner Wohltätigkeitsorganisation Sentebale zurückzuziehen. In der Organisation sei es zuvor zu internen Auseinandersetzungen gekommen, berichtet die britische Zeitung über die Hintergründe.
Der Herzog von Sussex und sein Sentebale-Mitbegründer Prinz Seeiso von Lesotho seien demnach beide am Dienstag bis auf weiteres von ihren Ämtern als Schirmherren zurückgetreten. Zuvor hatte sich offenbar das Kuratorium wegen eines Streits mit der Vorsitzenden der Organisation zurückgezogen. In einer gemeinsamen Erklärung zu ihrem Rücktritt schreiben Prinz Harry und Prinz Seeiso in einem Statement, das "The Times" einsehen durfte, das aber nicht offiziell veröffentlicht wurde: "Was geschehen ist, ist unvorstellbar. Wir sind schockiert, dass wir dies tun müssen."
Sentebale, das der Herzog von Sussex gemeinsam mit Prinz Seeiso von Lesotho im Jahr 2006 zugunsten afrikanischer Waisenkinder gegründet hat, widmet sich der Bekämpfung von Armut und AIDS in Lesotho und Botswana. Prinz Harry war im vergangenen Jahr noch nach Afrika gereist, um die Arbeit der Organisation zu unterstützen, und nahm im Dezember stolz an einer Veranstaltung in New York teil. Der Royal hat Sentebale im Gedenken an seine verstorbene Mutter, Prinzessin Diana, mitbegründet.
"Vor fast 20 Jahren haben wir Sentebale zu Ehren unserer Mütter gegründet. Sentebale bedeutet 'Vergissmeinnicht' in Sesotho, der Landessprache von Lesotho, und genau das haben wir den jungen Menschen, denen wir mit dieser Wohltätigkeitsorganisation geholfen haben, immer versprochen", erklärten die Prinzen. Doch nun hätten sie "schweren Herzens" ihre Rolle als Schirmherren der Organisation "bis auf Weiteres niedergelegt, in Unterstützung und Solidarität mit dem Kuratorium, das den gleichen Schritt tun musste." Es sei "erschütternd", dass die Beziehung zwischen den Kuratoren der Wohltätigkeitsorganisation und der Vorsitzenden des Kuratoriums "unheilbar zerbrochen" ist und eine "unhaltbare Situation" geschaffen hat, soll es in dem Statement heißen.
Streit um personelle Entscheidung
Die Mitglieder des Kuratoriums hätten "im besten Interesse der Wohltätigkeitsorganisation gehandelt, als sie die Vorsitzende aufforderten, ihr Amt niederzulegen", schreiben Prinz Harry und Prinz Seeiso. Sophie Chandauka, eine in Simbabwe geborene Anwältin, war im vergangenen Jahr zur Vorsitzenden des Kuratoriums ernannt worden. Berichten zufolge waren die Kuratoren mit dieser personellen Entscheidung unzufrieden und forderten Chandaukas Rücktritt. Streitigkeiten über die Mittelbeschaffung sollen Auslöser für den internen Konflikt gewesen sein. Chandauka soll im Gegenzug die Treuhänder bei der britischen Wohltätigkeitskommission angezeigt und auf "Machtmissbrauch" und "Vertuschung" innerhalb der Organisation hingewiesen haben. Sie reagierte zudem mit einer einstweilige Verfügung, um im Amt bleiben zu können. Daraufhin trat der Stiftungsrat geschlossen zurück. Die beiden Prinzen schlossen sich in Solidarität an. Chandaukas Klage zeige, wie "zerrüttet" die Beziehung zwischen dem Kuratorium und ihr seien, so die Prinzen.
Chandauka reagierte laut "The Guardian" auf die nun öffentliche Kritik an ihrer Person mit einer Spitze gegen Prinz Harry: "Es gibt Menschen auf dieser Welt, die sich so verhalten, als stünden sie über dem Gesetz, (…) um dann die Opferkarte auszuspielen und genau die Presse zu benutzen, die sie doch eigentlich so verachten, um Menschen zu schaden, die den Mut haben, ihr Verhalten zu hinterfragen."
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