Die Umgebung der päpstlichen Basilika Santa Maria Maggiore ist alles andere als gepflegt oder bürgerlich. Die Strassen sind löchrig. Es liegt viel Abfall herum. Auf einem Trottoir sitzt ein Mann, dessen Beine amputiert sind. Er wartet darauf, dass Münzen in den leeren Teller fallen, den er vor sich aufgestellt hat.

Ein multikulturelles Quartier

Neben dem Elend die grandiose, reich verzierte, barocke Fassade von Santa Maria Maggiore. Auch Raúl, ein argentinischer Pilger, staunt ob der Pracht und dem Kontrast zur umliegenden Szenerie. Raúl sagt: «Dieser Ort passt bestens für das Grab des verstorbenen Papstes.» Denn dieser Ort sei genau wie Franziskus war: «umilde» – bescheiden. Der Papst habe sich zu Lebzeiten immer für Bettler oder Kranke eingesetzt.

Dass im Quartier viele Zugewanderte wohnen, sieht man an den vielen Reklamen mit der Aufschrift «Money Transfer». Von hier kann man Geld nach Hause schicken.

Das macht wohl auch Hasan, er steht nahe der Kirche hinter einem Verkaufsstand. In einer Vitrine hat er an der prallen Sonne Käse- und Schinkenbrote ausgelegt.

Legende: An einem Gebäude nahe der Basilika Santa Maria Maggiore hängt ein Banner mit der Aufschrift «Grazie Francesco» – zu Deutsch «Danke Franziskus». (24.4.2025) AP Photo/Andreea Alexandru

Hasan kommt aus Bangladesch: «Ich lebe schon seit zehn Jahren in Rom. Mein Chef ist ein Italiener.» Hier im Bahnhofsquartier ein gängiges Muster: italienische «padroni» und ausländische Angestellte. Und die Ware, die man hier verkauft, kommt meist auch von weit her: Blusen für acht Euro wohl aus Indien. Marienfiguren aus Plastik, wohl aus China.

Kommen nun mehr Leute?

Die Gegend um die Kirche Santa Maria Maggiore ist multikulturell. Wegen der Nähe zum Bahnhof hat es viele Passanten, es gibt Prostitution, Drogen, Probleme aller Art.

Carlo, einer der wenigen Italiener, die noch selbst in ihrem Laden stehen, kann ein Liedchen davon singen: «In der Nacht sind die Strassen um Santa Maria Maggiore dunkel. Es ist gefährlich hier, auch wegen der Zugewanderten.»

Doch das Grab von Papst Franziskus könnte Erleichterung bringen. Carlo hofft auf mehr Kundschaft: «Im ersten Jahr werden sicher viele Leute kommen, um das Grab von Papa Francesco zu besuchen.»

«Verkaufe nun noch mehr Franziskus-Artikel!»

Die Kirche Santa Maria Maggiore ist seit Jahren schon nicht mehr frei zugänglich. Zuerst muss man durch einen Metalldetektor.

Drinnen, in der reich verzierten Basilika, ist Fotografieren verboten, dennoch wird rege gefilmt und geknipst.

Am Samstag setzt man den Papst an einer Seitenwand bei. Noch wird das Grab ausgehoben, die Baustelle ist hinter einem Holzverschlag versteckt. Der Papst wollte hier, in nächster Nähe zum Marienbild mit dem klingenden Namen «Heil des Römischen Volkes» bestattet werden.

Dali steht in seinem Laden zwischen der Basilika und dem Hauptbahnhof. In der Auslage hat er viele Gegenstände mit dem Papst-Portrait darauf: Aschenbecher, Postkarten, Anhänger. Bleibt diese Ware nun, nach dem Tod des Papstes, liegen? «Nein! Ich verkaufe nun noch mehr Franziskus-Artikel», sagt der Pakistaner mit einem schelmischen Lächeln und fügt an: «Francesco war gross, er war gut.» Und auch Dali sagt: «Dieser Laden gehört leider nicht mir. Der Besitzer ist ein Italiener.»

Der kulturelle Schmelztiegel gleich neben dem Hauptbahnhof in Rom – ab Samstag ruht hier Papst Franziskus.

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