Pentagon-Chef Hegseth soll in einem Gruppenchat mit seiner Frau und seinem Bruder über ein privates Telefon Angriffspläne des US-Militärs geteilt haben. Seine Handynummer ist offen im Netz zu finden.

US-Verteidigungsminister Pete Hegseth hat laut Medienberichten für die Signal-Chats mit seiner Frau über Angriffspläne gegen die Huthis im Jemen ein privates Handy genutzt und die Nummer auf vielen Internetseiten hinterlegt. Die Nummer des Ministers sei im Netz einfach auffindbar und damit für alle möglichen Spione ein leichtes Ziel gewesen, berichten die New York Times und der Spiegel. 

Laut New York Times fand sich die Nummer etwa auf Facebook, WhatsApp und einer Webseite für Fantasy-Sportspiele. Auch für die Wohnungsplattform Airbnb oder auf Google Maps habe er im vergangenen Jahr seine Nummer hinterlassen, etwa um seinen Klempner oder seinen Zahnarzt zu bewerten.

Der Spiegel hatte schon nach dem ersten Signal-Chat, in dem Hegseth mit hochrangigen Regierungsvertretern und versehentlich auch einem Journalisten die Militärpläne teilte, die Telefonnummer ausfindig gemacht.

Cybersecurity-Experten erklärten, das Handy eines amerikanischen Verteidigungsministers gehöre normalerweise zu den am besten geschützten nationalen Geräten. Der ehemalige Direktor des National Counterintelligence and Security Center, Mike Casey, sagte in einem Interview: "Er gehört zu den fünf Personen in der Welt, die am häufigsten Ziel von Spionage sind." Es gebe praktisch keine Chance, dass jemand nicht versucht habe, eine Spyware zum Ausschnüffeln auf seinem Telefon zu installieren. 

"Telefonnummern sind wie eine Adresse"

Wenn jemand sein Telefon für gewöhnliche tägliche Aktivitäten benutze, hinterlasse er eine gut sichtbare digitale Spur, der selbst eine mäßig erfahrene Person folgen könne, sagte ein Experte. "Telefonnummern sind wie eine Adresse, die einem sagt, in welches Haus man einbrechen kann", sagte der Experte James Lewis der Zeitung.

Dass Hegseths Telefonnummer so leicht zu finden gewesen sei, liege an seiner Vorgeschichte: Vor der Ernennung zum Verteidigungsminister durch US-Präsident Donald Trump war er Moderator beim Sender Foxnews und damit ein privater Bürger. Laut New York Times ist es mittlerweile üblich, dass Regierungsbeamte ihre privaten Telefone behalten, aber sie sollen sie nicht für ihre offiziellen Aufgaben benutzen. 

Hegseth soll Medienberichten zufolge die Militärpläne zu Angriffen auf die Huthi-Miliz im Jemen in einem Gruppenchat über die App Signal außer mit seiner Ehefrau auch mit seinem Bruder und seinem Anwalt geteilt haben. Er stand bereits in der Kritik wegen anderer Signal-Gruppenchats zu dem Thema mit ranghohen Regierungsbeamten.

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke