Der US-Sondergesandte Witkoff verhandelt erneut mit dem russischen Präsidenten Putin. Dabei dürfte es auch um die Vorschläge aus Washington für einen Frieden in der Ukraine gehen. Allzu weit liegen die Positionen wohl nicht auseinander.

Der russische Präsident Wladimir Putin hat in Moskau den US-Sondergesandten Steve Witkoff getroffen. Putin empfing Witkoff im Kreml, wie Fernsehbilder zeigten.

"So gut, Sie zu sehen!", sagte Witkoff zur Begrüßung. Auch Gastgeber Putin schien durchaus erfreut. Bilder, die das russische Staatsfernsehen veröffentlichte, zeigen die beiden Männer, wie sie offenbar gut gelaunt an einem großen Verhandlungstisch Platz nehmen.

Beide kennen sich mittlerweile gut - es ist bereits Witkoffs viertes Treffen mit Putin, über den er sich nach bisherigen Verhandlungen immer auffällig positiv äußerte. Zuletzt sprachen die beiden am 11. April in St. Petersburg mehr als vier Stunden lang miteinander.

Positionen offenbar nicht weit auseinander

Die Maschine des Gesandten von US-Präsident Donald Trump war am Morgen auf dem Hauptstadt-Flughafen Wnukowo gelandet. Witkoff hatte sich nach der Ankunft zunächst mit Putins Beauftragtem für wirtschaftliche Zusammenarbeit, Kirill Dmitrijew, getroffen. Der Chef des staatlichen Fonds für Direktinvestitionen nahm auch an dem Gespräch zwischen Putin und Witkoff teil. Anwesend war zudem Putins außenpolitischer Berater Juri Uschakow. Das Thema ist klar: Wie kann eine Friedenslösung für die Ukraine aussehen?

Der Kreml hatte zuletzt von angespannten Verhandlungen gesprochen. Russlands Außenminister Sergej Lawrow sagte im Interview des US-Senders CBS, dass ein Ukraine-Deal noch feinjustiert werden müsse. Dazu könnte möglicherweise auch das neue Gespräch zwischen Witkoff und Putin dienen. Die Positionen der USA und Russlands zumindest scheinen nicht allzu weit auseinander zu liegen.

Trump: "Krim bleibt bei Russland"

Heute bekräftigte US-Präsident Trump nochmal, dass die von Moskau annektierte ukrainische Halbinsel Krim als Teil eines amerikanischen Vorschlags für eine Friedenslösung unter russischer Kontrolle bleiben solle. "Die Krim wird bei Russland bleiben", sagte Trump in einem veröffentlichten Interview des Time-Magazins wörtlich. "Selenskyj versteht das", ergänzte er mit Blick auf den ukrainischen Staatschef.

Krim 2014 völkerrechtswidrig annektiert

Die Krim liegt im Süden der Ukraine an der Nordküste des Schwarzen Meeres. 2014 wurde die strategisch bedeutsame Halbinsel von Russland völkerrechtswidrig annektiert, damals war Barack Obama Präsident der USA. Die russische Invasion in die Ukraine begann im Februar 2022. "Sie hatten ihre U-Boote dort schon lange vor der Periode, von der wir jetzt reden, seit vielen Jahren", erklärte Trump im Interview mit Blick auf die Krim. "Die Leute sprechen auf der Krim überwiegend Russisch." Dies sei von Obama zugelassen worden, nicht von Trump.

Erst diese Woche hatte der US-Präsident Selenskyj vorgehalten, mit dessen Weigerung, für einen möglichen Deal mit Russland auf die Krim zu verzichten, nur den Krieg in die Länge zu ziehen. Selenskyj hat wiederum mehrmals bekräftigt, dass eine Anerkennung von besetztem Gebiet als russisch für sein Land eine rote Linie sei. Im Time-Interview betonte Trump, dass die USA und Russland "sehr gute Gespräche" geführt hätten. Man komme einem Deal sehr nahe.

Angriffe auf Ukraine dauern an

Dass dieser Deal auf uneingeschränkte Zustimmung anderer westlicher Staaten treffen könnte, scheint äußerst unwahrscheinlich. Deutschland und andere Nationen drängen darauf, dass die Ukraine maßgeblich am Entwurf einer Friedenslösung beteiligt wird. Eine Regierungssprecherin in Berlin mahnte heute, Ziel müsse ein "fairer, gerechter und nachhaltiger Frieden" zwischen Russland und der Ukraine sein. Dabei müsse "die Souveränität der Ukraine gewahrt bleiben". Es könne "keinen Friedensschluss ohne eine Zustimmung der Ukraine" geben.

Während Russland Bereitschaft zum Frieden betont, attackiert die Armee weiterhin die Ukraine. In der südostukrainischen Stadt Pawlohrad gibt es nach Drohnenangriffen drei Tote. Weitere 14 Personen wurden nach Angaben des Militärgouverneurs der Region, Serhij Lyssak, verletzt. Unter den Toten ist demnach eine 15-Jährige, unter den Verletzten befinden sich drei Kinder.

Die aktuellen Entwicklungen bei den Friedensgesprächen zwischen den USA und Russland

Torben Börgers, ARD Washington, Morgenmagazin, 25.04.2025 05:30 Uhr

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