• Nach einem Erdbeben der Stärke 6.2 wird die türkische Millionenmetropole Istanbul von zahlreichen Nachbeben erschüttert.
  • Der Katastrophendienst Afad meldete mehrere Beben der Stärken 4 bis 5 – alle mit Epizentren im vor der Stadt gelegenen Marmarameer.
  • Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass ein weiteres grosses Beben folge, sagte der Geologe Okan Tüysüz dem Sender NTV. Das Hauptbeben werde noch kommen, schrieb Erdbebenforscher Naci Görür auf X.
  • Laut den Behörden hat es keine grösseren Schäden gegeben.

«Wir haben das Erdbeben heftig gespürt», sagt Journalistin Nevin Sungur in Istanbul gegenüber SRF. Die Menschen seien aus den Häusern gerannt und würden sich jetzt in den Strassen und Parks aufhalten.

«Natürlich sind die Menschen geschockt. In Istanbul hat man immer Angst vor Erdbeben. Aber bislang ist die Lage ruhig», sagt Sungur.

Um 12:49 Uhr (Ortszeit) hatte ein Erdbeben der Stärke 6.2 Istanbul erschüttert. «Ich spreche unseren Bürgern meine besten Wünsche aus», teilte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan auf der Plattform X mit. «Wir beobachten die Situation genau.»

Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass ein Beben rund um die Stärke 7 in der Metropole mit 16 Millionen Menschen überfällig ist. Laut dem türkischen Städtebauminister Murat Kurum gelten 1.5 Millionen Wohnungen und Gewerbeeinheiten als erdbebengefährdet.

Behörden melden keine grösseren Schäden

Der türkische Verkehrsminister Abdulkadir Uraloglu teilte auf X mit, dass es bislang keine grösseren Schäden gegeben habe. «Bei unseren ersten Untersuchungen wurden keine Schäden oder negativen Zustände an den Strassen, Flughäfen, Zügen und U-Bahnen festgestellt.»

Legende: Als die Erde bebte, suchten viele Menschen in Istanbul das Freie und versammelten sich auf Plätzen. AP Photo / Khalil Hamra

Wie die Nachrichtenagentur Anadolu den Innenminister Ali Yerlikaya zitierte, gebe es bisher auch keine Notrufe über eingestürzte Gebäude. Laut dem Istanbuler Gouverneursamt befinde man sich in Alarmbereitschaft. Auf X wird gewarnt, man solle sich von beschädigten Gebäuden fernhalten. «Wir bitten unsere Bürgerinnen und Bürger, ruhig zu bleiben und sich nicht Gebäuden zu nähern, die möglicherweise beschädigt wurden», teilte das Amt auf X mit.

Auch in Griechenland spürbar

Das heftigste Erdbeben, mit einer Stärke von 6.2, war auch in Teilen Griechenlands deutlich zu spüren. Vor allem im Nordosten des Landes am Grenzfluss Evros zur Türkei hin wurden die Menschen in Angst versetzt, berichteten griechische Medien. Zuvor hatten sie aufgrund der ersten, schwächeren Beben bereits eine Warn-SMS des griechischen Katastrophenschutzes erhalten.

Meldungen über die Erdstösse gab es ausserdem von etlichen Ägäisinseln, darunter Chios und Lesbos. Schäden habe es jedoch nicht gegeben, hiess es in den Berichten übereinstimmend.

Schweres Beben im Jahr 2023

In der Türkei ist es wiederholt zu schweren Erdbeben gekommen. Am 6. Februar 2023 hatte ein Beben der Stärke 7.8 den Südosten der Türkei und den Norden Syriens erschüttert. Am selben Tag ereignete sich ein weiteres Beben, das die Stärke von 7.5 erreichte. Dem folgten mehrere Nachbeben.

Es gab Zehntausende Tote und zahlreiche Verletzte in beiden Ländern. Die Schäden waren enorm. Hunderttausende Menschen mussten in Zelten und Containern untergebracht werden, weil ihre Häuser zerstört oder einsturzgefährdet waren.

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