Die Massenproteste in der Türkei reißen trotz harten Vorgehens der Polizei nicht ab: In der siebten Nacht in Folge gingen zahlreiche Menschen auf die Straße und forderten die Freilassung des inhaftierten Erdogan-Rivalen İmamoğlu.

In der Türkei haben erneut zahlreiche Menschen gegen die Festsetzung des Istanbuler Bürgermeisters Ekrem İmamoğlu demonstriert. Der oppositionelle Sender Halk Tv berichtete von Hunderten Protestierenden in der Stadt Rize, dem Heimatort des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan.

In Istanbul zog ein großer Protestzug überwiegend junger Demonstranten durch den Bezirk Sisli, wie Augenzeugen und lokale Medien berichteten. Auch vor der Istanbuler Stadtverwaltung und in der Hauptstadt Ankara sowie in Izmir versammelten sich erneut viele Menschen, wie auf Fernsehbildern zu sehen war. 

Die Festnahme und anschließende Inhaftierung des mittlerweile abgesetzten Istanbuler Bürgermeisters Ekrem İmamoğlu hat die Proteste ausgelöst. Der beliebte Oppositionspolitiker gilt als aussichtsreicher Herausforderer Erdogans bei einer künftigen Präsidentenwahl. Der größtenteils friedliche Protest richtet sich auch immer deutlicher gegen die Regierung Erdogan, die für die Festnahme verantwortlich gemacht wird.

Polizei setzt Schlagstöcke und Reizgas ein

Der Polizei wird teilweise brutales Vorgehen gegen Demonstranten vorgeworfen. Videos und Bilder zeigen, wie Sicherheitskräfte mit Schlagstöcken, Reizgas und Wasserwerfern gegen Demonstranten vorgehen. Die Polizei in Istanbul etwa setzte in den vergangenen Tagen auch Geschosse ein. Laut dem Kommunikationsdirektorat der Regierung handelt es sich dabei um Pfefferspraygeschosse. Von Demonstranten war zu hören, es sei auch mit Plastikkugeln geschossen worden.

Opposition ruft zu Großkundgebung am Samstag auf

Die Opposition will den Druck auf Präsident Erdogan mit weiteren Massenprotesten erhöhen. Der Chef von İmamoğlus oppositioneller Partei CHP, Özgür Özel, rief für Samstag zu einer Großkundgebung in Istanbul auf. Es gehe darum, Imamoglu zu unterstützen, gegen seine Festnahme zu protestieren und vorgezogene Neuwahlen zu fordern, sagte er. Geplant ist die Großkundgebung demnach im Stadtteil Maltepe auf der asiatischen Seite der Millionenstadt.

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