Apple stattet das iPad Air mit dem M3-Chip aus, was dem Tablet-PC einen kräftigen Leistungsschub versetzt. Es ist jetzt fast so kräftig wie ein aktuelles Pro, aber nicht teurer als der Vorgänger. Ansonsten bleibt alles beim Alten.
Vor drei Jahren stattete Apple zum ersten Mal ein iPad Air mit einem hauseigenen M-Chip aus, was das Gerät in seiner Preisklasse an die einsame Leistungsspitze schoss. Bevor die Android-Konkurrenten auch nur in die Nähe kommen konnten, legte der US-Konzern im vergangenen Mai mit einem M2-Modell nach, und jetzt zündet das iPad Air bereits den M3-Turbo.
Schlank und leicht
Ansonsten hat Apple alles beim Alten gelassen. Das iPad Air ist nach wie vor in zwei Größen mit 11- oder 13-Zoll-Display zu haben, wobei ntv.de die kleinere Variante ausprobieren konnte. Sie hat ein 6,1 Millimeter dünnes Aluminiumgehäuse mit abgerundeten Ecken und wiegt lediglich 630 Gramm.
An den kürzeren Seiten sieht man Lautsprechergrills im Rahmen, rechts oben findet man den Einschalter mit Fingerabdrucksensor sowie ums Eck die Lautstärketasten. Unten in der Mitte sitzt die USB-C-Buchse, an der rechten Seite ein magnetischer Anschluss für einen Pencil (Pro). Auf der Rückseite befindet sich wie bisher eine Kamera mit Blende f/1.8, deren Sensor zwölf Megapixel hat. Funkkontakt nimmt das Gerät per Wi-Fi 6E und Bluetooth 5.3 auf.
Gutes, aber veraltetes Display
Der Bildschirm ist unverändert ein LCD, das mit 264 Pixeln pro Zoll zwar sehr scharf ist, aber lediglich eine Wiederholfrequenz von 60 Hertz bietet. Das macht sich unter anderem durch ein leichtes Ruckeln beim Scrollen bemerkbar. Trotzdem wird es mit akkuraten Farben und kräftigen Kontrasten den meisten Ansprüchen gerecht. Der schwarze Rahmen ums Display ist ziemlich breit, lässt so aber den Daumen mehr Platz, wenn man das Gerät in den Händen hält.
Dort ist auch in der rechten langen Seite die Frontkamera für Videochats im Querformat untergebracht. Sie liefert wie beim neuen MacBook Air gute Aufnahmen mit Full-HD-Auflösung und bietet einen Verfolgungsmodus.
M3 hat enorme Leistungsreserven
Zwar hat das aktuelle iPad Pro immer noch ein besseres Display und weitere Funktionen wie eine Gesichtserkennung (Face ID) zum Entsperren. Bei der Leistung ist das neue Air durch den M3-Chip aber dem M4-Flaggschiff deutlich näher gekommen. Das heißt, in der Praxis spürt man eigentlich keinen Unterschied, denn weder für den einen noch den anderen Prozessor gibt es Anwendungen, die deren Grenzen ausloten könnten.
Das gilt auch für die grafisch aufwendigsten Spiele, die man im App Store finden kann. Im Test lief unter anderem "Resident Evil Village" auf dem Air so flüssig wie auf dem Pro. Das Gleiche gilt für anspruchsvollen Videoschnitt von 4K- oder 8K-Aufnahmen mit 60 Bildern pro Sekunde (fps) mit iMovie oder Final Cut Pro.
Neues Magic Keyboard
Bei KI-Funktionen wird man aktuell ebenfalls keine relevanten Unterschiede feststellen können. Das mag sich mit künftigen Anwendungen ändern, aber auch bei Apple Intelligence dürfte der M3 noch lange mithalten können.
Einen sichtbaren Schritt hat das iPad Air M3 beim Zubehör gemacht. Wenn man zusätzlich knapp 330 Euro ausgeben möchte, erhält man jetzt eine Tastatur-Hülle (Magic Keyboard), die über den Zahlen eine weitere Tastenreihe für Funktionen wie Suche, Medienwiedergabe, Lautstärke- und Helligkeitsregelung et cetera aufweist. Außerdem hat sie ein größeres Trackpad als bisher.
Da das Design des iPad Air unverändert ist, kann man auch ein älteres Magic Keyboard weiterverwenden. Im Test hat es sogar mit einem fünf Jahre alten Vorgänger einwandfrei funktioniert.
Fazit
Das iPad Air M3 mit 11-Zoll-Display kostet wie bisher in der einfachsten WiFi-Ausstattung mit 128 Gigabyte (GB) Arbeitsspeicher knapp 700 Euro, das 13-Zoll-Modell 950 Euro. Dafür bekommt man ein ungemein leistungsstarkes iPad, das der Android-Konkurrenz in dieser Hinsicht weit voraus ist und noch lange für alle Aufgaben fit genug sein sollte.
Das 60-Hertz-LCD ist allerdings nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Wer nicht unbedingt jetzt ein neues iPad haben möchte, wartet vielleicht besser, was Apple im kommenden Jahr anzubieten hat. Benötigt man die hohe Leistung gar nicht, kann man auch zum einfachsten iPad greifen, das Apple ab rund 400 Euro verkauft.
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