Die Karriere von Mickey Rourke ist voller Aufs und Abs. Nach seinem Durchbruch in den 80er-Jahren erlebt der Schauspieler einen Karriereknick. Mit "The Wrestler" feiert er 2009 ein Comeback. Doch seine Teilnahme an "Promi Big Brother" in Großbritannien markiert einen neuen Tiefpunkt.
Er gilt als eine der bislang spektakulärsten Verpflichtungen für die britische Version der Reality-TV-Show "Promi Big Brother": Hollywood-Star Mickey Rourke. Seit Montag befindet sich der Schauspieler und Ex-Profiboxer unter ständiger Kamera-Überwachung im Container. Schon unmittelbar vor seinem Einzug sorgte er mit einem Interview mit "The Sun" für Gesprächsstoff.
Sein Leben sei "im Klo", gab der 72-Jährige darin unumwunden zu. Seine "kurze Zündschnur" und sein aufbrausendes Temperament hätten seinem Verhältnis zu Regisseuren geschadet und dazu geführt, dass er für ernst zu nehmende Filme nicht mehr gebucht werde.
"Ich habe viele Fehler gemacht. Ich kann niemanden für meinen Niedergang verantwortlich machen, außer mich selbst", erklärte Rourke. Gefragt, weshalb er nun bei "Promi Big Brother" mitmache, antwortete der Schauspieler: "Ich hatte die Wahl zwischen dem oder einem wirklich schlechten Independent-Film. Aber ich habe die Schnauze voll von wirklich schlechten Independent-Filmen."
"Unheimlicher" Auftritt beim Container-Einzug
Als er vor seinem Einzug in den TV-Container vorgestellt wurde, sagte Rourke in einem Einspielfilm: "Ich kann nicht gut mit Anordnungen umgehen. Aber wenn alle nett und respektvoll sind, können wir eine gute Zeit haben." Nach den ersten Tagen unter Kamera-Dauerbeobachtung scheint Rourke jedoch auch bei "Promi Big Brother" die Chance zur Image-Politur zu verpassen. Im Gegenteil: Britischen Medienberichten zufolge werden inzwischen Stimmen laut, den Hollywood-Star aus der Show zu schmeißen.
So erregte Rourke bereits unmittelbar vor seinem Gang in den Container mit seinem etwas zu aufdringlichen Verhalten gegenüber Moderatorin AJ Odudu unangenehm Aufsehen. Die 37-Jährige sah sich sogar genötigt, ihm zu sagen, er solle aufhören, sie anzusehen. Zuschauer und Zuschauerinnen beschrieben Rourkes Auftritt danach als "unheimlich".
Im Container selbst machte sich der Schauspieler dann mit homophoben Aussagen gegenüber der US-Tänzerin JoJo Siwa unbeliebt. Als die 21-Jährige erklärte, dass sie offen homosexuell sei und mit einer nicht-binären Person in einer Beziehung lebe, ließ Rourke mehrere abfällige Bemerkungen fallen. Unter anderem erklärte er: "Wenn ich länger als vier Tage bleibe, wirst du nicht mehr lesbisch sein."
"Das ist homophob"
Kurz darauf äußerte er die Absicht, "die Lesbe ganz schnell rauszuwählen". Siwa hielt ihm daraufhin entgegen: "Das ist homophob, wenn das deine Begründung war." Nicht nur bei anderen Mitbewohnerinnen und Mitbewohnern fiel Rourke daraufhin in Ungnade, auch die Verantwortlichen der Show maßregelten ihn mit der Stimme des "Großen Bruders": "Mickey, 'Big Brother' findet deine Sprache beleidigend und inakzeptabel. Deshalb erteilt dir 'Big Brother' eine formelle Verwarnung."
Rourke gab sich daraufhin einsichtig. "Gut, das verstehe ich. Ich entschuldige mich. Ich habe keine unehrenhaften Absichten. Ich rede nur dummes Zeug, verstehst du?", erklärte er. Danach nahm er Siwa zur Seite, um sich persönlich bei ihr zu entschuldigen: "Ich bin oft leicht aufbrausend und meine das nicht so. Es tut mir wirklich leid, sonst würde ich es dir nicht sagen."
Nur wenig später fiel er jedoch erneut aus der Reihe, als er Mitkandidatin Donna Preston wegen ihrer Figur beleidigte. Nachdem er sich darauf zudem über die Kochkünste von Mitstreiterin Patsy Palmer beschwert hatte, machen diverse TV-Zuschauerinnen und Zuschauer bei ihm inzwischen ein Muster aus. "Diese Kombination aus Homophobie und Misogynie ist verrückt", lautet einer von vielen ähnlichen Kommentaren in den sozialen Netzwerken.
Keine Lust auf die Regeln
Darüber hinaus sorgte Rourke noch aus einem ganz anderen Grund in der Show für Wirbel - weil er darauf bestand, eine der Grundregeln des Formats nicht einzuhalten. Als er bekannt geben sollte, welche seiner Mitbewohnerinnen und Mitbewohner er für den Auszug nominieren möchte, weigerte sich der Schauspieler beharrlich: "Ich entscheide mich dafür, niemanden zu nominieren. Ich weigere mich, das zu tun. Ich werde keine zwei Personen für den Rauswurf benennen."
Die Briten dürften gespannt darauf blicken, wie es mit Rourke in der Sendung weitergeht. Außerhalb des TV-Containers war die gesamte Karriere des gebürtigen New Yorkers von vielen Aufs und Abs geprägt. Einen Tiefpunkt erreichte sie, als er in den 1990er-Jahren seinen Beruf als Schauspieler auf Eis legte, um als Profiboxer durchzustarten. Dabei trug er mehrere Gesichtsverletzungen davon, die er später durch missglückte Schönheitsoperationen zu korrigieren versuchte.
Das von ihm beschriebene aufbrausende Temperament führte nicht nur zu Problemen mit Regisseuren, sondern auch zu mehreren Fehden mit anderen Schauspielern. Am bekanntesten ist die Auseinandersetzung mit Robert De Niro, die während der Dreharbeiten zu "Angel Heart" im Jahr 1987 begonnen haben soll.
Als Jugendlicher missbraucht
Später lehnte Rourke einige Rollen in Filmen ab, die danach wahren Kult-Status erreichen sollten. Unter anderem war er für "Pulp Fiction" und "Rain Man" im Gespräch. Einen richtigen Aufschwung erlebte seine Schauspielkarriere allerdings noch einmal 2009, als er als abgehalfterter Wrestler Randy "The Ram" Robinson im Drama "The Wrestler" von Filmemacher Darren Aronofsky zu sehen war. Dafür wurde er als Bester Hauptdarsteller mit einem Golden Globe ausgezeichnet und für einen Oscar nominiert. Es folgten Rollen in "The Expendables" und "Iron Man 2".
Das Comeback blieb jedoch nur von kurzer Dauer. In den vergangenen Jahren trat Rourke stattdessen in zahlreichen zweitklassigen Actionfilmen auf. Mittlerweile spricht er offen über den Missbrauch, den er als Jugendlicher durch seinen Stiefvater, einen Polizisten, erlitten habe. Dies habe ihn hart werden lassen - und zu lebenslangen Problemen mit Autoritäten geführt.
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