Zu den Hollywood-Größen, denen sexuelle Übergriffe vorgeworfen werden, gehört auch der Regisseur und Drehbuchautor James Toback. 40 Frauen beschuldigen den 80-Jährigen in einem Prozess. Nun ergeht ein Hammerurteil.

Der oscarnominierte Regisseur und Drehbuchautor James Toback ist in New York zu einer Zahlung in exorbitanter Höhe verurteilt worden: Der 80-Jährige soll 1,68 Milliarden US-Dollar (etwa 1,52 Milliarden Euro) an 40 Frauen zahlen, die ihm sexuelle Übergriffe vorgeworfen hatten. Das teilte die Anwaltskanzlei Nix Patterson, LLP mit. Medienberichten zufolge handelt es sich um eines der größten Geschworenenurteile seit Beginn der sogenannten MeToo-Bewegung, die von 2017 an diverse mutmaßliche Sexualstraftäter im Showgeschäft geoutet hat.

Das Gericht habe den Klägerinnen 280 Millionen US-Dollar Schadensersatz sowie 1,4 Milliarden US-Dollar Strafschadensersatz zugesprochen, heißt es. Der Hauptanwalt der Klägerinnen betonte, es gehe "um Gerechtigkeit" bei dem Urteil.

"Aber noch wichtiger ist, den Tätern - und ihren Unterstützern - die Macht zu nehmen und sie denen zurückzugeben, die sie zu kontrollieren und zum Schweigen zu bringen versuchten", so der Anwalt. Mit Blick auf die "MeToo"-Bewegung erklärte er, diese sei "noch nicht vorbei". Es gebe vielmehr "noch mehr Arbeit zu tun".

Toback war bereits 2017 sexuelles Fehlverhalten vorgeworfen worden. Das jetzige Urteil folgte auf eine Klage aus dem Jahr 2022. Diese wurde eingereicht, nachdem es der sogenannte "New York Adult Survivors Act" 2022 für ein Jahr ermöglicht hatte, bereits verjährte Sexualverbrechen zivilrechtlich zu verfolgen. Einige der gegen Toback erhobenen Vorwürfe reichen bis in das Jahr 1979 zurück.

"Betrug, Nötigung, Gewalt, Einschüchterung"

Toback hatte sich nach dem Aufkommen der Anschuldigungen zunächst selbst verteidigt. Zu dem jetzigen Prozess sei er jedoch nicht persönlich erschienen, berichtet das "Variety"-Magazin. Der Filmemacher soll sich zuletzt weitgehend zurückgezogen haben.

Die Klägerinnen hatten Toback beschuldigt, seine Machtposition ausgenutzt zu haben. Diese soll er dazu verwendet haben, um junge Frauen "durch Betrug, Nötigung, Gewalt und Einschüchterung in kompromittierende Situationen zu locken", zitierte das "People"-Magazin aus einem Gerichtsdokument. Dabei soll es auch zu sexuellem Missbrauch gekommen sein.

Toback selbst wies die Anschuldigungen zurück. Er behauptete, alle sexuellen Handlungen seien einvernehmlich gewesen und bestritt laut Gerichtsdokumenten, dass er "irgendein sexuelles Vergehen begangen" habe. Zudem argumentierte er, der "New York Adult Survivors Act" verletze seine verfassungsmäßigen Rechte.

Toback war 1992 in der Oscar-Kategorie "Bestes Originaldrehbuch" für den Gangsterfilm "Bugsy" nominiert. Außer als Autor versuchte er sich bei Filmen wie "Jack, der Aufreißer" (1987) oder "Harvard Man" (2000) auch als Regisseur.

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