Die Rolle des Hauptkommissars Leo Kress in der Krimi-Serie "Der Alte" machte Rolf Schimpf vor über 40 Jahren berühmt. Im November wurde der Schauspieler 100 Jahre alt. Jetzt ist er einem Bericht zufolge in München gestorben.
Rolf Schimpf war eine prägende Figur im deutschen Fernsehen. Nach BR-Informationen ist er am Morgen in einem Pflegeheim in München gestorben. Er sei friedlich eingeschlafen, hieß es. Sein Biograf Detlef Vetten bestätigte den Bericht des Senders. Schimpf hatte 21 Jahre lang in 222 Folgen den Hauptkommissar Leo Kress in der ZDF-Krimireihe "Der Alte" gespielt. 2007 beendete er mit 83 Jahren die Rolle. Zuletzt lebte der Schauspieler in einem Seniorenheim. Im vergangenen November wurde er 100 Jahre alt.
Als Hauptkommissar Leo Kress ging der Schauspieler ab 1986 in der gleichnamigen ZDF-Krimireihe in München auf Verbrecherjagd. Eine Rolle, die ihn berühmt machte. Rund 20 Jahre lang prägte er die international erfolgreiche Freitagskrimireihe. Zu seinem 100. Geburtstag hatte ihm auch die Münchner Polizei gratuliert. Schimpf bleibe ein Vorbild für viele, erklärte das Polizeipräsidium zum Ehrentag des langjährigen Hauptdarstellers der bei der Münchner Polizei angesiedelten Krimireihe.
Der Schauspieler hat stets ein klares und entschlossenes Handeln gezeigt - "Eigenschaften, die auch im echten Leben von Bedeutung sind", sagte der Münchner Polizeipräsident Thomas Hampel. Bereits 1989 wurde Schmipf zum Ehrenkommissar ernannt.
"Besonnen, scharfsinnig und immer sympathisch, so stellen wir uns auch heutzutage einen guten Polizisten vor", lobte Innenminister Joachim Herrmann anlässlich des 100. Geburtstages. "Und die Maßstäbe, die er bei Ermittlungen gesetzt hat, sind in der Realität bis heute unerreicht: Selbst schwierigste Fälle in knapp einer Stunde aufzuklären." Mit seiner Schauspielleistung habe er sicher einige inspiriert, sich für eine Polizeikarriere zu entscheiden.
Dabei war die Schauspielerei eigentlich nicht die erste Wahl des jungen Rolf Schimpf. Nach dem Zweiten Weltkrieg wollte er mit Anfang 20 Medizin studieren, bekam aber keinen Studienplatz. Also beschloss er, seine Leidenschaft fürs Jagen und Angeln zum Beruf zu machen und schrieb sich für Forstwissenschaften ein, hielt aber nicht lange durch. Es sei ihm als zu anstrengend und zu lang erschienen, erinnerte sich Schimpf mal. Erst als er ans Theater kam und sich im Schauspiel versuchte, bekam er Klarheit. "Da war's dann gelaufen, da wusste ich dann, wo ich hingehöre!"
Weltweite Fangemeinde
Er besuchte die Schauspielschule in Stuttgart und spielte seit den 1950er-Jahren Theater und stand vor der Kamera, etwa für die ARD-Krimireihe "Tatort" oder für die ZDF-Formate "SOKO 5113" und "Mensch Bachmann". 1986 folgte der Ruhm, als er für "Der Alte" Siegfried Lowitz alias TV-Kommissar Erwin Köster beerbte. Schimpf schaffte sich weltweit eine Fangemeinde, von Italien oder Frankreich bis nach Abu Dhabi, Brasilien und Südafrika.
Nach dem Ausstieg 2007 wurde es ruhig um ihn. 2010 zog er mit seiner Ehefrau, der Schauspielerin Ilse Zielstorff, in eine noble Seniorenresidenz in München. Als seine "Ille" 2013 starb, nach fast 50 glücklichen Ehejahren, war Schimpf untröstlich. 2023 musste er mit 99 Jahren die schöne Zweizimmerwohnung in der Seniorenresidenz aufgeben, aus finanziellen Gründen, wie es hieß.
Er zog in eine günstigere Einrichtung. Ein Zimmer ohne vertraute Dinge, sein Jäger-Fernglas oder den eleganten Spazierstock, wie Schimpfs guter Freund und Biograf Detlef Vetten und die Fotografin Barbara Volkmer berichteten. "Im Altersheim im Münchner Süden werden die Patienten sauber gehalten und ernährt. Für mehr ist nicht Zeit", schrieben sie in ihrer Biografie "Überlebt - Rolf Schimpf wird 100", die Ende November erschienen ist.
Es war diese Verschmitztheit, mit welcher der gebürtige Berliner das Publikum für sich einnahm, gepaart mit feinsinnigem Humor und einer höflichen, leisen Art. Ein Gentleman, der auch heute noch immer wieder zum Vorschein kommt. "Die Eleganz von früher ist an guten Tagen da, an schlechten Tagen ist er einfach alt und er mag es nicht", sagte Vetten.
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