In seiner Autobiografie berichtet Prinz Harry über vergangene Drogeneskapaden. Diese Offenherzigkeit hat ein juristisches Nachspiel: Eine konservative Denkfabrik vermutet, er könne bei seinem Visumsantrag für die USA falsche Angaben gemacht haben.
Im Rechtsstreit um mögliche Unregelmäßigkeiten beim Antrag von Großbritanniens Prinz Harrys auf ein US-Visum sind nun Gerichtsakten veröffentlicht worden. Den Dokumenten ist aber nicht zu entnehmen, ob der 40-jährige Royal bei seinem Visumsantrag falsche Angaben gemacht hatte oder ob er wegen seines Status bevorzugt behandelt wurde. Eines von beidem vermutet die rechte US-Denkfabrik Heritage Foundation, die auf Veröffentlichung seines Antrags geklagt hatte. Ein Richter hatte das unter Verweis auf Harrys Persönlichkeitsrechte abgelehnt.
Die nun veröffentlichten Dokumente sind Auszüge aus dem Gerichtsverfahren. Darin ist etwa zu lesen, wie Behördenmitarbeiter davor warnten, Harry müsse bei Freigabe seines Visumsantrags mit Belästigung rechnen. Ein Großteil des Textes ist aber geschwärzt.
Hintergrund für die rechtliche Auseinandersetzung sind Bekenntnisse Harrys aus seiner Autobiografie "Spare" (zu Deutsch: "Reserve") über früheren Drogenkonsum. Der jüngere Sohn von König Charles hatte in dem Anfang 2023 veröffentlichten Buch zugegeben, Cannabis, Kokain und halluzinogene Pilze konsumiert zu haben.
Organisation wittert Skandal
Die Heritage Foundation hegt den Verdacht, er könne das bei seinem US-Visumsantrag verschwiegen und damit einen Rechtsbruch begangen haben. Seine Aufenthaltserlaubnis könnte damit ungültig sein, so die Annahme. Sollte er den Drogenkonsum hingegen angegeben haben, wittert die Denkfabrik, die Behörden könnten wegen seines Status als Mitglied der britischen Königsfamilie ein Auge zugedrückt haben - was aus ihrer Sicht ein Skandal wäre.
In seinem Buch hatte Harry offenherzig von früherem Drogenkonsum berichtet. Er schrieb etwa, Kokain habe ihm nichts gebracht. "Marihuana ist anders, das hat mir wirklich geholfen", so der Royal. Der Prinz und seine Frau Herzogin Meghan hatten sich Anfang 2020 vom engeren Kreis des Königshauses losgesagt. Das Verhältnis zum Rest der Royal Family gilt als zerrüttet. Sie leben inzwischen mit ihren Kindern, dem fünfjährigen Prinz Archie und der dreijährigen Prinzessin Lilibet im US-Bundesstaat Kalifornien.
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