Der Machtkampf innerhalb des Kfz-Gewerbes spitzt sich zu. Wie AUTOHAUS aus Branchenkreisen erfuhr, wird ZDK-Hauptgeschäftsführer Kurt-Christian Scheel die Dachorganisation einvernehmlich verlassen. Hintergrund ist der schwelende Streit zwischen dem Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) und dem Zentralverband des Kraftfahrzeughandwerks (ZVK). Die Spaltung, maßgeblich initiiert durch die Kfz-Landesverbände Nordrhein-Westfalen und Bayern, hat damit ein erstes personelles Opfer gefordert. 

Verband vor der Zerreißprobe 

Der ZVK hatte im vergangenen Jahr beschlossen, die jahrzehntelange Zusammenarbeit mit dem ZDK zu beenden, inklusive der gemeinsamen Geschäftsstelle. Zudem wurde Scheel von seinen Aufgaben im ZVK entbunden. Dabei geht es um mehr als nur Verwaltungsfragen: Es steht ein tiefer Richtungsstreit im Raum – über Einfluss, Ressourcenverteilung, die Rolle großer Autohausgruppen und die politische Schlagkraft des Kfz-Gewerbes.

Scheel: Politischer Türöffner für das Kfz-Gewerbe

Scheel hatte das Amt als ZDK-Hauptgeschäftsführer Anfang 2023 übernommen. Der promovierte Jurist verfügt über mehr als 25 Jahre Erfahrung an der Schnittstelle zwischen Politik und Wirtschaft – unter anderem bei Bosch, dem BDI und zuletzt dem VDA, wo er die Stabsstelle Europapolitik und Recht leitete.

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Beim ZDK konnte Scheel die politische Sichtbarkeit des mittelständisch geprägten Kfz-Gewerbes in seiner kurzen Amtszeit deutlich erhöhen. Ein Höhepunkt war der Neujahrsgipfel 2025 von ZDK und DAT, zu dem rund 1.400 Branchenvertreter und hochrangige Politiker nach Berlin kamen – ein klares Zeichen für den gewachsenen Einfluss des Verbandes. 

Keine Einigung in Sicht 

Der tiefe Riss zwischen ZDK und ZVK ist nach wie vor nicht gekittet. Die Vorstandsgremien beider Verbände gelten weiterhin als zerstritten. Hinter den Kulissen wird bereits über die Gründung eines neuen, großen Autohandelsverbands spekuliert. Ein solcher Schritt könnte die Zersplitterung des Gewerbes weiter verschärfen – und dessen Position insgesamt schwächen. Beobachter werfen den Landesverbandsgeschäftsführern vor, diese Entwicklung billigend in Kauf zu nehmen. 

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