Manche Verkehrsschilder in Deutschland sind nur den wenigsten bekannt. ADAC-Expertin Katharina Lucà erklärt, wie Autofahrer ihre Wissenslücken schließen können.

In fast keinem Land gibt es so viele Verkehrsschilder wie in Deutschland. 20 bis 25 Millionen Verkehrsschilder sind es laut Schätzungen des ADAC. Manche Schilder sind nur den wenigsten bekannt und immer wieder kommen neue dazu. Wissen Sie zum Beispiel, was dieses Schild bedeutet? Es bedeutet nicht, dass hier nur ein Auto parken darf, in das vier Menschen passen.

Das Verkehrsschild verweist auf einen Parkplatz, der für Carsharing-Fahrzeuge reserviert ist. Es ist hauptsächlich in Großstädten zu finden. Oder kennen Sie dieses Schild (mit einem schwarzen Punkt in einem schwarzen Kreis)? Es deutet auf das Zentrum von Städten hin. Obwohl es bereits 2007 eingeführt wurde, wissen laut einer ADAC-Umfrage nur ein Viertel der Autofahrer, was es bedeutet. 

Auch den roten Punkt mit Richtungspfeil kennen viele Verkehrsteilnehmer nicht. Er markiert eine voreingerichtete großräumige Bedarfsumleitung. So gelangen Autofahrer zum Beispiel von einer Autobahnausfahrt auf dem idealen Weg zur nächsten Auffahrt in Richtung ihres Ziels.

Der Allgemeine Deutsche Automobil-Club beklagt seit Jahren den Schilderwald in Deutschland. Ein Drittel aller Schilder könnten laut einem Pilotprojekt des ADAC problemlos abgebaut werden – und seien somit überflüssig.  

Doch es sind nicht nur Schilder, die deutschen Autofahrern zu schaffen machen. Der ADAC hat in einem Test 2022 massive Wissenslücken bei Autofahrern festgestellt.

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Katharina Luca vom ADAC erklärt, wo die größten Defizite bestehen.

Katharina Lucà:

In unserem Wissenstest aus dem letzten Jahr haben wir ADAC-Mitglieder, Autofahrer befragt, und zwar zu 20 Fragen, die auch in der Theorieprüfung, in der Führerscheinprüfung vorkommen. Und das Ergebnis war tatsächlich eher gemischt. Also viel ist bei manchen Fragen tatsächlich nicht hängen geblieben. Zum Beispiel so grundlegende Dinge wie das Reißverschlussverfahren. Es konnte nur ein Viertel der Befragten richtig beantworten.

Weitere Wissenslücken gab es bei Fragen zur Feinstaubplakette, dem Telefonieren im Auto und zur Fahrphysik. Führerscheinneulinge hatten erwartungsgemäß einen Wissensvorsprung. Doch was können Autofahrer tun, wenn die eigene Theorieprüfung schon Jahre zurückliegt und sie ihr Wissen auffrischen wollen?

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Katharina Luca: Also wenn man sich unsicher ist, was die Verkehrszeichen angeht, da gibt es natürlich eben Webseiten wie auf adac.de, wo man die Schilder nachlesen kann. Wenn einem jetzt im Verkehr eins begegnet, das man nicht kennt, dann kann man das normalerweise, wenn man weiß, wie es ausschaut, zu Hause dann ja auch nochmal nachschlagen und sich nochmal informieren. Es gibt auf vielen Seiten auch diese Theoriefragen aus den Führerscheinprüfungen, wo man sich selbst so ein bisschen testen kann. Natürlich gibt es sonst auch Fahrsicherheitstrainings, wo auch diese Dinge mit den Schildern nochmal geübt werden, wenn man das Gefühl hat als Autofahrer, man weiß nicht mehr so genau Bescheid.

Kennt man die Grundregeln der Schilder, können sich Autofahrer eine Bedeutung auch oft herleiten.

Katharina Luca: Also es gibt so ein paar Merkmale, an denen man einige Schilder erkennt.

Zum Beispiel Gefahrenzeichen, das sind Dreiecke mit der Spitze nach oben, weiß mit einer Umrandung, dann weiß man das schon mal. 

Dann gibt es sogenannte Verbotszeichen, die sind rund, weiß mit einer roten Umrandung, auch das ist dann relativ klar, dass es sich um ein Verbot handelt.

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Und dann gibt es noch Gebotsschilder, die sind rund und blau.

Und dann gibt es noch Richtzeichen, die können tatsächlich ganz verschieden aussehen, sei es Umleitungen, touristische Highlights hinweisen. Solche Dinge gibt es dann zum Beispiel.

Und dann gibt es im deutschen Straßenverkehr zwei Schilder, die tatsächlich einzigartig sind und die man immer erkennen muss als Autofahrer, auch wenn sie zum Beispiel eingeschneit sind.

Das ist einmal das Stoppschild, das ist achteckig, das ist an seiner Form einfach ganz einfach zu erkennen. Und dann das Vorfahrt-gewähren-Schild, das ist dreieckig und steht eben auf dem Kopf.

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