Mit dem PV5 betritt Kia zumindest in Europa neues Terrain und geht unter die Transporter-Hersteller. Dabei ist der futuristisch aussehende, elektrisch angetriebene Newcomer mehr als bloß ein schönes Nutzfahrzeug. ntv.de hat es bereits angesehen.
Immer häufiger werden Transporter zu hübsch aussehenden Designerstücken mit fein zurechtgefeilter Aerodynamik. Klar, Effizienz ist wichtig im gewerblichen Bereich. So macht es auch Kia mit seinem neuen PV5. Und da schon ein neuer Transporter aufgelegt wird, versehen die Koreaner ihn gleich mit einem elektrischen Antrieb. Und zwar setzen die Techniker hierzu die altbewährte E-GMP-Plattform ein - für die Nutzfahrzeugbaureihe wird daraus "E-GMP.S", das "S" steht schlicht für "Service".
Dabei ist der Kia PV5 nicht bloß ein schnöder Transporter für Gewerbebetriebe; allein schon seine futuristisch-gefällige Optik dürfte jedwede Zielgruppe anmachen, die maximalen Nutzwert gebrauchen kann. Insbesondere die "Passenger"-Version mit fünf, sechs oder gar sieben Sitzplätzen könnte auch für größere Familien interessant sein. Ein derartiges Family-Tool ist für die Marke übrigens nicht neu - der bewährte Carnival lässt grüßen.
Und bei der ersten Sitzprobe im PV5 bestätigt sich: keine Spur von Transporter-Flair. Neben soliden Materialien und noblen Ledersitzen findet der User zwei getrennte Monitore vor, was den PV5 indes von den Personenwagen-Varianten unterscheidet. Doch auch wenn das Panorama-Display fehlt - mit rund 33 Zentimetern in der Diagonale fällt der Hauptscreen ganz schön üppig aus.
Darüber hinaus gibt es unzählige Ablagefächer zum Verstauen von Kleinkram. Und analog zu den Personenwagen geizt Kia auch beim Transporter keineswegs mit USB-Anschlüssen. Schließlich wollen heutzutage viele Devices geladen werden. Und die Komfortfraktion bekommt ihre Sitzheizung selbst für die zweite Reihe. Wie steht es um die Beinfreiheit? Natürlich üppig angesichts von drei Metern Radstand.
Maximale Praxistauglichkeit
Und der Innenraum des Alleskönners offenbart noch mehr Flexibilität. Vielfältig klapp- und verstellbare Sitze (kann man auch absenken) stehen für maximale Praxistauglichkeit. Darüber hinaus darf der Kunde eine integrierte Rampe ordern (Wheelchair accessible Vehicle), sodass Rollstuhlfahrer die Kabine leichter entern können. Und was, wenn die Besatzung zum Picknick ausschwärmen und die Kaffeemaschine vor Ort anwerfen möchte? Natürlich bietet der PV5 "Vehicle-to-Load" und damit die Möglichkeit eines konventionellen 220-Volt-Anschlusses.
Vielseitigkeit hat sich Kia mit dem PV5 ohnehin auf die Fahnen geschrieben. So besteht eine Zusammenarbeit mit globalen Umrüstpartnern, um beispielsweise spezifische Cargolösungen für den Laderaum anbieten zu können.
Apropos: Kia bietet den PV5 als Cargoversion in drei Versionen an. Demnach sind zwei verschiedene Längenvarianten (4,53 und 4,70 Meter) erhältlich plus eine Ausführung mit Hochdach. Sas Laderaumvolumen beträgt in diesem Fall bis zu 5100 Liter. Um dem User das Beladen einfach zu machen, ist die Ladekante bloß 42 Zentimeter hoch. Außerdem kann der Fahrer auf Wunsch einfach vom Steuer aus in die Kabine gehen, die Trennwand entfällt in diesem Fall.
Drei Akkugrößen im Angebot
Wer möchte, bekommt den PV5 sogar als Kühltransporter oder Pritschenwagen, was den Anwendungsbereich ausweitet. Allerdings müssen eingefleischte Verbrenner-Anwender erst einmal davon überzeugt werden, dass der rein elektrische Antrieb die bessere Lösung ist. Drei Akkugrößen stehen zur Wahl, um den Spagat zwischen verträglichen Kosten sowie hoher Reichweite zu schaffen. Wer im Verteilerverkehr unterwegs ist und oft auf dem Betriebshof laden kann, kommt mit gut 43 kWh aus.
Hierbei handelt es sich übrigens um eine kostengünstige Lithium-Eisenphosphat-Lösung. Die mittlere Ausführung enthält eine Batterie mit 51,5 kWh, während maximal 71,2 kWh Strom gebunkert werden können. Die maximale Reichweite beziffern die Koreaner mit 400 Kilometern. Da könnte noch etwas mehr gehen.
Antriebsseitig sind maximal 163 PS und 250 Newtonmeter Drehmoment am Start, damit liegt der PV5 deutlich unter dem Wettbewerb. Schließlich gibt es auch im Transporterbereich deutlich über 200 PS - vielleicht muss Kia hier noch nachlegen. Spannend wird auch, ob potenziellen Interessenten die Ladeleistung reichen wird. Mit dem 400-Volt-Bordnetz sind mindestens 30 Minuten erforderlich, um die Batterie von 10 auf 80 Prozent zu laden. Und der Wettbewerb schläft nicht. Bei Mercedes und Renault sind bereits 800 Volt in der Pipeline. Kia startet mit seinem Designer-Van ab der zweiten Jahreshälfte 2025. Allerdings müssen sich Kunden für die gesamte PV5-Vielfalt bis 2026 gedulden.
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